Warum ist infektiöse Wäsche gefährlich?

Im Pflegeheim ist das Risiko, sich zu infizieren – sei es das Personal oder die Bewohner – mit Krankheitserregern enorm hoch. Gerade Kontaktinfektionen direkter oder indirekter Art durch Körperkontakt oder über Körperflüssigkeiten, aber auch indirekt über kontaminierte Wäsche beispielsweise lassen sich schwer vermeiden. Deswegen sind die richtigen Hygienemaßnahmen entscheidend, um die Weiterverbreitung von Infektionen zu stoppen.

Was ist Infektionswäsche?

Zur infektiösen Wäsche zählen Wäschestücke, die laut des Robert Koch Instituts (RKI) aus Gefahrenbereichen – z.B. der Mikrobiologie – oder von ansteckenden Bewohnern mit einer Infektionskrankheit, wie Diphterie, kommen.

Im Gegensatz dazu ist hochinfektiöse Wäsche in Deutschland fast kein Thema mehr, denn als hochinfektiös wird Wäsche eingestuft, die mit Krankheitserregern der Cholera, Pest, Milzbrand oder Tollwut etc. in Verbindung gekommen ist. Für diese Krankheiten gibt es Impfungen bzw. Sie konnten ausgerottet werden. Hochinfektiöse Wäsche wird sofort verbrannt und nicht nochmal aufbereitet.

Wie wird die Gefahr beurteilt?

Eine Gefährdungsbeurteilung dient als Basis zur Vermeidung bzw. Verminderung der Infektionsweiterverbreitung. Dabei wird beurteilt, welche Arbeitsverfahren und Maßnahmen dazu notwendig sind, um das Risiko einer Infektionsweiterverbreitung zu senken. Je nachdem, wie die Gefährdungsbeurteilung ausfällt, wird die Wäsche als infektiös eingestuft und muss entsprechend behandelt werden.

Der richtige Umgang mit Infektionswäsche im Krankenhaus und in der Wäscherei

Wenn die Schutzmaßnahmen eingehalten werden, besteht keine Ansteckungsgefahr. Folglich muss mit infektionsverdächtiger Wäsche sachgemäß umgegangen werden. Das bedeutet, dass im gesamten Aufbereitungsprozess der Wäsche – beim Einsammeln, Lagern, Transportieren und Bearbeiten – der Kontakt zur Wäsche so gering wie möglich gehalten werden muss.

Im Pflegeheim

Das richtige Einsammeln

Beim Sammeln der Wäsche muss das Pflegepersonal darauf achten, dass infektiöse Wäsche gesondert erfasst werden muss, da sie einem gesonderten Waschverfahren unterzogen wird. Darüber hinaus muss das Personal darauf achten, dass stark mit Körperflüssigkeiten getränkte Textilien, in ein dichtes Behältnis kommen, was die Wäscherei zur Verfügung stellt. Außerdem dürfen sich vor der Abgabe der Wäsche an den Fahrer, keine Fremdkörper oder Gegenstände in der Wäsche befinden.

Gelbe Säcke für Infektionswäsche

Nahezu symbolisch für den Bereich infektiöse Wäsche stehen die gelben Wäschesäcke, denn gelbe Wäschesäcke werden von der externen Wäscherei zur Verfügung gestellt, um Infektionswäsche sofort kenntlich zu machen. In einem Doppelsack (Doppelsacksystem) wird die kontaminierte Wäsche zunächst in einen Sack gesammelt, der vor dem weiteren Transport in einen weiteren gelben Sack mit der Aufschrift „Infektionswäsche“ gesteckt wird.

Dabei erhält jeder Bereich bzw. jeder ansteckende Patient seinen eigenen gelben Wäschesack, sodass die infektiöse Wäsche nicht vermischt und eine weitere Kontamination ausgeschlossen werden kann.

In der Wäscherei

Wäschereien bereiten die Wäsche in den gelben Wäschesäcken mit vom RKI festgelegten desinfizierenden Waschverfahren auf.

Insbesondere betroffen sind die Fahrer und die Sortierer, die direkten Kontakt zur infektiösen Wäsche haben. Deswegen werden auf der „unreinen Seite“ Maßnahmen getroffen, um eine Weiterverbreitung zu stoppen. Diese sind technischer bzw. baulicher Natur, betreffen aber auch die Wäscheorganisation als auch die Mitarbeiter selbst:

Technische und bauliche Schutzmaßnahmen

Generell wird infektiöse Wäsche nicht sortiert, dennoch muss der Umgang klar geregelt sein. Der Sortierbereich wird räumlich gesehen als Teil der unreinen Seite gehandhabt, um die saubere Wäsche vor der erneuten Kontamination zu schützen. Räumlich abgegrenzt sollte aber auch der Pausenraum sein, damit Keime nicht über Speisen oder Getränke aufgenommen werden.

Darüber hinaus muss gewährleistet werden, dass regelmäßiges an den Sortierplätzen gelüftet werden kann. Das schafft Abhilfe, um eine Luftübertragung der Erreger zu verhindern.

Organisatorische Schutzmaßnahmen

Einerseits ist die Kommunikation zu den Mitarbeitern das A und O, damit diese über alle potenziellen Gefahren Bescheid wissen und diese auch aktiv sehen. Ein eingeschränkter Zutritt zum Sortierbereich schützt die Mitarbeiter darüber hinaus vor der unnötigen Weiterverbreitung.

Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter werden gezielt auf die Hygienemaßnahmen geschult und regelmäßig kontrolliert, damit ein einwandfreier Umgang und eine Aufbereitung nach den hygienischen Standards gewährleistet werden kann.

Jedem Mitarbeiter wird eine persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt, deren korrekter Einsatz auch regelmäßig kontrolliert wird.

Ihr Ansprechpartner

Henrik Bier
Henrik BierGeschäftsführer
Henrik Bier kümmert sich als Geschäftsführer und Diplombetriebswirt um den reibungslosen Ablauf der Waschbär GmbH